EG 731= Psalm 69
EG 91: Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken
„Diese Priester starben am Coronavirus. Viele von ihnen, weil sie bei den Infizierten blieben.“
So titelte die Wochenzeitschrift „Die ZEIT“ in der vergangenen Ausgabe den Bericht aus der Rubrik „Glauben & Zweifeln.“
Es sind nicht nur Priester, die für die vielen Infizierten in den Krankenhäusern in Italien und überall auf der Welt in diesen Wochen ihren Dienst tun, sie zu heilen und zu trösten versuchen und dabei ihr eigenes Leben riskieren.
Es sind nicht nur Priester, die für die vielen Infizierten in den Krankenhäusern in Italien und überall auf der Welt in diesen Wochen ihren Dienst tun, sie zu heilen und zu trösten versuchen und dabei ihr eigenes Leben riskieren.
Es sind die vielen Ärzte*innen, ebenso die Pflegekräfte und Krankenschwestern auf Krankenstationen und in Pflegeheimen.
Sie tun das, unabhängig davon, ob sie an einen Gott glauben, ob sie zu Jesus beten oder einfach aus humanitären Gründen. Menschlichkeit zeigt sich dort, wo Verzweiflung, Ohnmacht und Angst das Klima sonst bestimmen.
Ein Arzt beschreibt auf unglaubliche Weise die Situation in einem der Krankenhäuser in Italien.
„Bis vor zwei Wochen waren meine Kollegen und ich Atheisten. Es war völlig normal, dass wir es waren, die Wissenschaft schloss für mich die Existenz Gottes aus. Vor neun Tagen kam ein 75 Jahre alter Priester zu uns und brachte eine Bibel mit. Er las den anderen daraus vor und hielt den Sterbenden die Hand. Wir alle waren zu müde, entmutigt, psychisch und physisch fertig, um ihm zuzuhören. Jetzt aber müssen wir es zugeben: Wir Menschen sind an unsere Grenzen gekommen. Wir müssen erkennen, dass wir Gott brauchen. Wir können es noch nicht glauben, dass wir als Atheisten jetzt jeden Tag auf der Suche nach Frieden sind. Dass wir den Herrn bitten, uns zu helfen, uns Kraft zu schenken... Gestern ist der 75-jährige Priester gestorben…Ich möchte meinen letzten Atemzug erst machen, nachdem ich anderen geholfen habe. Ich bin froh, zu Gott zurückgekehrt zu sein, während ich vom Leiden und Tod meiner Mitmenschen umgeben bin.“
Es gehört zur menschlichen Würde, dass Menschen dableiben, wo gelitten und gestorben wird. Auch unter dem Kreuz Jesu versammelten sich einige, die vor dem Leid nicht davonrannten. Sie harrten aus und blieben.
Es ist gut, wenn das heute auch noch geschieht. Niemand kann größere Liebe geben als sich selbst in den Tod hinzugeben. Worte Jesu. Er selbst ist diesen Weg bis zum bitteren Ende gegangen.
Wir sind in der Karwoche, in der wir das Leiden Jesu nachvollziehen und bedenken. Auch er hat sein Leben für uns geopfert, weil seine Liebe größer war als die Angst und der Hass seiner Gegner. Das heißt nun nicht, dass wir alle zum Sterben bereit sein müssen.
Wir sind in der Karwoche, in der wir das Leiden Jesu nachvollziehen und bedenken. Auch er hat sein Leben für uns geopfert, weil seine Liebe größer war als die Angst und der Hass seiner Gegner. Das heißt nun nicht, dass wir alle zum Sterben bereit sein müssen.
Es ist der freiwillige Weg, den Jesus ging aus -Treue und Gehorsam Gott gegenüber. Und aus Liebe zu uns Menschen.
Dietrich Bonhoeffer, dessen gewaltsamer Tod durch die Nazis sich am 9. April zum 75. Mal jährt, hätte sich rechtzeitig retten können. Auch er wählte die Alternative- bis zum Schluss in Deutschland bei seinen Freunden und Mitkämpfern gegen die Nazidiktatur zu bleiben. Das kostete ihn 39- jährig sein Leben.
Vorher hinterließ er viele Texte, die bis heute brandaktuell sind. Sie tun gut.
„Christen und Heiden“:
Menschen gehen zu Gott in ihrer Not,
flehen um Hilfe, bitten um Glück und Brot.
um Errettung aus Krankheit, Schuld und Tod.
So tun sie alle, alle, Christen und Heiden.
flehen um Hilfe, bitten um Glück und Brot.
um Errettung aus Krankheit, Schuld und Tod.
So tun sie alle, alle, Christen und Heiden.
Menschen gehen zu Gott in Seiner Not,
finden ihn arm, geschmäht, ohne Obdach und Brot,
sehen ihn verschlungen von Sünde, Schwachheit und Tod.
Christen stehen bei Gott in Seinen Leiden.
Gott geht zu allen Menschen in ihrer Not,
sättigt den Leib und die Seele mit Seinem Brot,
stirbt für Christen und Heiden den Kreuzestod,
und vergibt ihnen beiden.“
finden ihn arm, geschmäht, ohne Obdach und Brot,
sehen ihn verschlungen von Sünde, Schwachheit und Tod.
Christen stehen bei Gott in Seinen Leiden.
Gott geht zu allen Menschen in ihrer Not,
sättigt den Leib und die Seele mit Seinem Brot,
stirbt für Christen und Heiden den Kreuzestod,
und vergibt ihnen beiden.“
Bleiben Sie behütet!
Ihre/Eure Pastorin Elisabeth Michalek-Vogel
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