Das Wort der Woche für Sonntag Jubilate 03.05.2020

Sun, 03 May 2020 08:00:48 +0000 von St. Stephanus Egestorf

Wenn alles „normal“ wäre in diesen Wochen, würden wir am Sonntag die erste Konfirmation feiern. Am Sonntag mit dem schönen Namen „Jubilate“, freut euch, jubelt. Nun müssen sich die Jugendlichen noch eine Weile gedulden. Das neue Kleid, der dunkle Anzug liegen unbenutzt im Schrank. Die Restauration mit dem ausgewählten Menü musste abgesagt werden. Schade! Wenn alles gut läuft, dann werden die dreiundzwanzig Jugendlichen im Herbst konfirmiert. Und mit den neuen Konfis starten wir wohl erst nach den Sommerferien so richtig. 

Wie viel Zeit hätten wir schon sinnvoll miteinander verbringen und Inhalte lernen können! Aber das trifft ja auch auf die versäumten Schulstunden zu. Und digitaler Unterricht ersetzt nicht das Lernen in einem gemeinsamen Klassenraum.

Die Corona Krise bietet so viele neue Formen der Gemeinschaft, aber es ist etwas anderes, das Gegenüber in direkter Kommunikation zu sehen und zu hören.

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2.Korinther 5,17) So lautet der Wochenspruch. Der Apostel Paulus verspricht das Neu werden schon durch die Hinwendung zu Christus. Dieser macht uns neu, hilft uns, Altlasten und schweres Seelen Gepäck abzulegen und mit ihm nach vorne zu schauen in eine Zukunft mit ihm. Diese Haltung befreit uns davon, uns jetzt in der Gegenwart zu viel zu sorgen um Dinge, die wir nicht ändern können. Und es ändert sich im Moment viel in unserem Umfeld, in unserem Land, in der Welt. Ohne unser Zutun, ohne, dass wir es so gewollt hätten.

Wir werden schon jetzt viele alte Gewohnheiten von vor Corona ablegen müssen. Manches trägt einfach nicht mehr. Viele Philosophen und andere reden inzwischen von der neuen Chance durch Corona. Wir werden zum Beispiel unseren Blick nicht mehr allein auf eine florierende Wirtschaft setzen, auf Profit und Gewinnmaximierung. Wir werden neue Werte entdecken und Einsichten teilen, die das Weltklima schützen. Wir werden solidarischer und weniger egoistisch handeln. Oder ist das zu schön gedacht und geträumt? Wird die Menschheit nach Corona schnell zum alten Lebensrhythmus zurückkehren – egal, wie ungesund und rücksichtslos er uns gemacht hat?

Vertrauen wir doch dem, der uns zusagt, schon jetzt und mit ihm, unser Leben zu gestalten. Getragen und gehalten, geliebt und gestärkt, beauftragt zum Handeln, zum sinnvollen Tun dort, wo er uns hinsendet. Das ist ein Leben in Dankbarkeit und Demut, wie viele ihr Leben heute in der Krise empfinden. Das ist viel in diesen Zeiten.

Der Auferstandene bleibe bei uns und er schenke und den Frieden, der höher ist als alle unsere Vernunft. Er bewahre unser Herzen und Sinne in ihm, Christus, der diese Welt die Seine nennt.
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