Das Wort der Woche für Sonntag Miserikordias Domini 26.04.2020

Sat, 25 Apr 2020 20:42:21 +0000 von St. Stephanus Egestorf

EG 274 Der Herr ist mein getreuer Hirt
Psalm 23= EG 711

Inzwischen haben sich viele an die Ausnahmesituation durch Corona gewöhnt. Und nehmen hin, was nicht zu ändern ist. Oder hoffen auf baldige Öffnungen zum Beispiel von Grenzen an den Küsten. Wann werden wir über Urlaubsreisen neu nachsinnen können? Die Handlungsspielräume bleiben weiter eng. Das muss sein, wenn wir nicht eine Vielzahl von neuen Infektionen riskieren wollen. Die meisten Mitbürger*innen haben für die strengen Auflagen Verständnis, andere weniger. Und das sind nicht in erster Linie Menschen, die wirkliche Sorgen quälen, weil sie ihre Kinder unter der Woche nicht unterbringen können oder weil ihnen ihre Arbeit weggebrochen ist. Für sie ist das eine schwere Zeit. Die Ungeduldigen unter uns, die schnell wieder zu einem Normalzustand zurückwollen, sehen sich in ihren Freiheitsrechten eingeschränkt. Aber was ist wichtiger – die Gesundheit möglichst vieler oder das individuelle Bedürfnis nach Freiheit?

Mir persönlich fehlen auch reale Gottesdienste in der Kirche mit anwesenden Menschen anstatt des Rückgriffes auf Videogottesdienste.

Aber wir dürfen auch nicht andere wichtige Themen aus dem Blick verlieren. Die „Fridays for Future- Bewegung“ muss auch pausieren, was ihr sicher nicht gefällt.

Und Menschen mit anderen ernsthaften Erkrankungen dürfen wir nicht vergessen. Auch sie haben Ängste und müssen manch wichtige OP wegen Corona verschieben.

Für den kommenden Sonntag ist Psalm 23 für den Gottesdienst vorgeschlagen.

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir“. Diese beiden Verse eins und vier sind die mir am Vertrautesten. Wie oft habe ich sie mit anderen Menschen, mit Älteren und Sterbenden zusammen gebetet – mit Konfirmanden*innen gelernt, im festen Glauben, dass Gott uns führt und auch im Finstern für uns da ist.

Er ist der gute Hirte, der kein einziges seiner Geschöpfe alleine lässt in Krisen und in Ängsten.

Wir werden noch eine ganze Weile improvisieren müssen - mit allem. Auch darin steckt Kraft und vielleicht die Lust zu neuen Wegen. Auch diese Zeit können wir sinnvoll nutzen und das Beste daraus machen. Es ist keine vertane oder verschenkte Zeit!

In einem neueren Lied (EG 395) heißt es:

Vertraut den neuen Wegen, und wandert in die Zeit!
Gott will, dass ihr ein Segen für seine Erde seid.
Der uns in frühen Zeiten das Leben eingehaucht,
der wird uns dahin leiten, wo er uns will und braucht.

Ihre/Eure Pastorin Elisabeth Michalek- Vogel
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